Management & Führung

Authentisch führen – Warum Echtheit mehr wirkt als Autorität

In einer Welt, in der Führung oft mit Macht und Kontrolle assoziiert wird, rückt ein neuer Führungsstil immer stärker in den Fokus: die authentische Führung. Statt sich hinter starren Hierarchien, formeller Autorität und unnahbarem Auftreten zu verstecken, setzen authentische Führungspersönlichkeiten auf Echtheit, Vertrauen und Menschlichkeit. Doch warum wirkt Echtheit in der Führung oft stärker als reine Autorität? Was macht authentische Führung so besonders – und so wirksam?

 

Was bedeutet authentisch führen?

Authentisch führen heißt, sich selbst treu zu bleiben – in Entscheidungen, im Verhalten und in der Kommunikation. Authentische Führungskräfte kennen ihre Werte, Stärken und Schwächen. Sie stehen zu ihren Überzeugungen, kommunizieren offen und ehrlich und handeln konsistent. Sie verstellen sich nicht, spielen keine Rolle, sondern zeigen sich als Mensch mit Ecken und Kanten.

Dabei geht es keineswegs um Schwäche oder Naivität. Authentische Führung erfordert Mut: den Mut, auch einmal Fehler zuzugeben, Unsicherheiten offen zu benennen und dem Team auf Augenhöhe zu begegnen. Wer authentisch führt, zeigt nicht nur Kompetenz, sondern auch Charakter.

 

Warum wirkt Echtheit stärker als reine Autorität?

Traditionelle Autorität beruht oft auf Position, Titel oder Macht. Menschen „müssen“ folgen – nicht, weil sie an die Person glauben, sondern weil es die Hierarchie so vorschreibt. Diese Art von Führung kann kurzfristig funktionieren, stößt jedoch in modernen Arbeitswelten an ihre Grenzen. Mitarbeitende von heute – insbesondere jüngere Generationen – wollen mitgestalten, verstehen, vertrauen. Und sie lassen sich nicht mehr so leicht von Titeln beeindrucken.

Echtheit hingegen schafft Verbindung. Wenn Führungskräfte authentisch auftreten, entsteht Vertrauen – und Vertrauen ist die Basis für jede erfolgreiche Zusammenarbeit. Menschen folgen freiwillig denen, die sie als glaubwürdig, integer und menschlich wahrnehmen. Authentische Führung motiviert intrinsisch, nicht durch Druck oder Kontrolle, sondern durch Vorbild, Inspiration und echte Beziehung.

 

Die Vorteile authentischer Führung

  1. Höheres Vertrauen im Team:

Ehrliche und transparente Kommunikation führt dazu, dass sich Mitarbeitende sicher fühlen. Sie wissen, woran sie sind – und wer vor ihnen steht.

 

  1. Stärkere Motivation:

Mitarbeitende identifizieren sich eher mit einer Führungskraft, die „echt“ ist. Das steigert das Engagement und die Eigenverantwortung.

 

  1. Nachhaltiger Erfolg:

Authentische Führung fördert eine offene Feedbackkultur, in der Fehler nicht vertuscht, sondern als Lernchancen genutzt werden. Das macht Teams resilienter und innovativer.

 

  1. Besserer Umgang mit Veränderungen:

Gerade in unsicheren Zeiten ist glaubwürdige Führung entscheidend. Authentische Führungskräfte geben Orientierung und Halt – nicht durch Kontrolle, sondern durch Klarheit.

 

Authentizität ist erlernbar

Zwar ist Authentizität eng mit der Persönlichkeit verbunden, doch sie lässt sich entwickeln. Wer authentisch führen will, sollte sich regelmäßig reflektieren: Was treibt mich an? Wo verhalte ich mich anders, als ich eigentlich denke oder fühle? Welche Werte sind mir wichtig – und lebe ich sie auch im Alltag?

Hilfreich ist es auch, Feedback einzuholen: Wie werde ich wahrgenommen? Was schätzen andere an mir – und wo erlebe ich mich vielleicht anders, als ich gemeint bin?

Ein weiterer Schlüssel ist der Mut zur Verletzlichkeit. Brené Brown, US-amerikanische Forscherin für Scham und Verletzlichkeit, bringt es auf den Punkt: „Verletzlichkeit ist keine Schwäche, sondern der Ursprung von Mut, Innovation und Wandel.“

 

Fazit: Echtheit ist die neue Stärke

In Zeiten des Wandels, der Digitalisierung und des Wertewandels ist Führung neu zu denken. Menschen brauchen keine perfekten Chefs – sie brauchen echte. Authentisch zu führen bedeutet nicht, auf Autorität zu verzichten, sondern sie mit Menschlichkeit zu verbinden. Denn wer sich selbst treu bleibt, dem folgen andere gern.

Echtheit ist keine Taktik – sie ist eine Haltung. Und genau das macht sie so wirkungsvoll.

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Jamal Bouassiria

Jamal Bouassiria ist ein deutsch-marokkanischer Journalist, Politikwissenschaftler und Unternehmer im Online-Marketing. In Marokko aufgewachsen entschied er sich nach dem Abitur für ein Studium der Politikwissenschaft in Deutschland. Nach Studienabschluss an der Universität Oldenburg begann Jamal Bouassiria seine Promotion im Fach Politikwissenschaft. Während einer zusätzlichen Ausbildung in der Journalistenschule entdeckte er seine große Leidenschaft für den Online-Journalismus. Neben der Gründung des Nachrichtenportals und verschiedener Online-Unternehmen – darunter eine Marketingagentur und diverse E-Commerce-Shops – berät Jamal Bouassiria Unternehmen sowie Politiker und Parteien in Marokko, u.a. den Gesundheitsminister, im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und der Kommunikation mit Menschen. www.jamalbouassiria.de www.afripamediaservice.com

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